Rivaner und Müller-Thurgau
Rivaner
Der Rivaner ist ein Synonym für Müller-Thurgau. Als Sortenname wird er in Luxemburg und Jugoslawien verwandt. In Deutschland wird dieser Name meist für trocken ausgebaute Müller-Thurgau-Weine verwendet. So erkennt der Weinliebhaber mit dem ersten Blick aufs Etikett um welche Art Wein es sich handelt. Da der Müller-Thurgau geringe Säurewerte aufweist, schmeckt ein Rivaner immer ausgewogen und wird in der Regel jung getrunken.
Herkunft
Die Müller-Thurgau-Rebe wurde 1882 an der Königlichen Lehranstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau in Geisenheim gezüchtet, und zwar unter der Leitung von Prof. Dr. H. Müller, einem Schweizer, der aus dem Kanton Thurau stammte. Als er 1891 als Direktor der Eidgenössischen Versuchs- und Lehranstalt für Wein- und Obstbau in Wädenswil berufen wurde, nahm er den Steckling Nr. 58 mit. Im Jahr 1913 gelangte die Rebe über Bayern, wieder nach Deutschland zurück.Der Müller-Thurgau wird als Kreuzung zwischen Riesling (als Mutter) und Silvaner (als Vater) angesehen. Dies ist jedoch durch verschiedene Untersuchungen sehr fraglich. Er entstammt wohl eher dem Formenkreis des Riesling- Muskateller- Gutedel.
Verbreitung
In Deutschland, Österreich, Schweiz und Elsaß als Riesling x Silvaner.Der Müller-Thurgau stellt heute die wichtigste Rebsorte in Deutschland dar. Seine Ertragstreue hat zu seinem zunehmendem Anbau geführt. Im Jahre 1998 waren 21450 ha, das heißt 20,5% der gesamten Rebfläche in Deutschland mit Müller-Thurgau bestockt.In Luxemburg, Jugoslawien als Rivaner.In Deutschland wird heute diese Bezeichnung für trockene Weine des Müller-Thurgaus verwendet.
In Ungarn als Rizling silvani
Aussehen
Die Triebspitze sind hellgrün, leicht flaumig und haben einen rötlichem Anflug. Die Blätter sind mittelgroß, fünflappig und tief gebuchtet. Die Stielbucht ist überlappend und der Rand gesägt. Der Trieb ist weitknotig mit mittlerer Geizbildung. Die Traube ist mittel- bis groß und locker- bis dichtbeerig. Ihre Beeren sind mittelgroß, oval,gelblich-grün und haben deutliches Muskatbukett.
Boden
Der Boden soll tiefgründig, frisch und nicht zu trocken oder verdichtet sein, aber tonig und kalkhaltig. Aber gegen Trockenheit empfindlich!
Winterfrostigkeit
Mehrjähriges Holz ist ausreichend winterfest, jedoch schon durch kurze, scharfe Fröste kann es gelegentlich zum Ausfall der gesamten Weinernte kommen.